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Gottes Werk und Teufels Beitrag
( Lasse Hallström )

Nach mehr als einem Jahrzehnt Arbeit erschien 1999 endlich die Kinoadaption von John Irvings 744-Seiten Roman The Cider House Rules. Eine leichte Geburt hatte der Film nicht. Duzende Drehbücher landeten im Papierkorb, einige, nicht gerade untalentierte Regisseure, bissen sich die Zähne aus, bis letztendlich Irving höchst persönlich das Drehbuch, welches später noch mit einem Oscar honoriert werden sollte, verfasste.
Der Schwede Lasse Hallström (Chocolat) wurde schliesslich als Regisseur engagiert und verfilmte die rührselige Geschichte so, wie es nur in Hollywood möglich ist. Mit viel Gefühl wird das nicht unaktuelle Thema über die Selbstbestimmung der Frau mit Recht auf Abtreibung in den 1930ern behandelt. Zwar werden die Probleme von armen Waisenkindern, die vergeblich auf liebevolle Eltern warten, stark in den Hintergrund gerückt und das Leben dort im Waisenhaus zum Teil romantisiert, doch steht eigentlich auch ein junger Mann namens Homer Wells (Tobey Maguire) im Vordergrund. Selbst dem Waisenhaus entwachsen stand er Zeit seines Lebens unter den treusorgenden Händen von Dr. Wilbur Larch (Michael Caine), dem Betreiber des Waisenhauses St. Clouds. Dr. Larch, seines Zeichens Gynäkologe, möchte Homer für die Probleme der Frauen und Kinder sensibilisieren und sieht in ihm einen würdigen Nachfolger. Doch Homer möchte die Welt kennen lernen und sein Leben nicht nur an einem einzigen Platz fristen. Homer geht fort, um Apfelpflücker zu werden - sehr zum Missfallen Dr. Larchs, der ihn für diese Tätigkeit mehr als überqualifiziert hält. Dort lernt er eine Menge Menschen kennen, die sein Leben grundlegend verändern. Er muss schliesslich feststellen, dass ihm eines Tages nichts anders übrig bleiben wird, als in die Fusstapfen seines Ziehvaters zu treten, um die Welt ein Stück weit zu verbessern.
Nicht nur, dass die Hauptdarsteller Tobey Maguire und Charlize Theron in ihren Rollen glänzen, auch darf der Zuschauer wieder einmal Altmeister Micheal Caine in der Rolle des liebevollen Doktors bewundern. Ein beeindruckendes Werk über Liebe, Freundschaft und eine ungerechte Welt. Abtreibungsgegner sollten sich diesen Film einmal genauer ansehen.


Spielzeit: 131 Minuten

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